Reise durch Myanmar im November / Dezember 2018 Teil 2

Pyin Oo Lwin, Gokteik Viadukt, Hsipaw, Inle-Lake, Kalaw, Yangon, Mawlamyine, Hpa-an

 

... zu Teil 1

 

Von Mandalay aus ging es dann mit dem Shared Taxi in Richtung Nordosten in den nördlichen Shan-State, nach

 

Pyin Oo Lwin

 

Das war der Rückzugsort für die Kolonialherren, um der Hitze des Sommers zu entfliehen.

Der Ort ist darüber hinaus bekannt für seinen Botanischen Garten, einem großartigen Wasserfall und dem Anbau der besten Kaffeebohne Myanmars.

 

 

 

Gokteik-Viadukt

 

Nach 2 Tagen bummeln und wandern nahmen wir den Zug über das berühmte Gokteik-Viadukt, die ehemals höchste Eisenbahnbrücke der Welt, nach Hsipaw.

Die Strecke wurde vermutlich seit der Inbetriebnahme 1901 nicht mehr erneuert: 6 Std. für 107 km. Das Rappeln, Schlagen und Schwanken der Waggons war enorm, obwohl der Zug nie schneller fährt als 35 km/h. Über das Viadukt fährt der Zug nur noch im langsamen Schritttempo, mehr ist der Brücke nicht zuzumuten.

Beindruckend war die Eleganz der Frauen und Männer, die große Korbtablets, gefüllt mit Obst, Kekse und Suppen in offenen Karaffen auf dem Kopf balancierend durch die Gänge schwebten. Es war gut sehen wie stark die einzelnen Waggons sich gegeneinander versetzten und wir wurden oftmals hin- und hergeworfen.Die Korbtablets blieben stabil auf dem Kopf und die Trägerinnen verloren nicht ihre elegante Haltung. In der Berliner U-Bahn würden die Leute reihenweise durch die Gänge fliegen.

 

 

Hsipaw

 

ist eine sehr angenehme Kleinstadt im Shan-State. Leider war unser Aktionsradius etwas begrenzt, da ich gesundheitlich sehr angeschlagen war, Einzelheiten erspare ich euch ;)

Trotzdem, eine geführte Tour mit einem superfitten 71 jährigen Guide und 2 holländische Frauen haben wir dann doch gewagt. Eine Bootstour in einem Flachboot eine Stunde flussaufwärts in Richtung höherer Berge, dann einen Marsch durch den Urwald zu einem einsam gelegenen, aber recht großem Kloster, wo wir von den Mönchen mit einem kleinen Snack bewirtet wurden.

Auf dem Rückweg besuchten wir ein kleines Bauerndorf der Shan-People und bekamen da dann eine köstliche Shan-Nudelsuppe serviert.

Hier durch den Urwald zu laufen ist völlig ungefährlich, denn alles was es an Wildtieren gab, wurde nach China verkauft und dort meist für medizinische Zwecke "verwertet". Die Bauern freuen sich aber über diese Tatsache.

Überhaupt, fast alles was die Bauern hier produzieren geht nach China, die Grenze ist nur noch 200 km entfernt, die landwirtschaftlichen Produkte dienen der Fleischproduktion in China. Unser Guide meinte es gäbe nichts, was nicht nach China verkauft wird. Zu allem Überfluss verkaufen die Chinesen dann noch das Saatgut, auf Nachfrage erfuhr ich, natürlich Hybridsaaten, die eine selbständige Saatherstellung unmöglich machen.

Industriegüter, Elektronikartikel, technische Artikel u.v.m. gehen den umgekehrten Weg. Die Autos und Mopeds kommen meist aus Südkorea.

 

 

Inle-Lake

 

2 Tage lang haben wir uns mit einem typischen Langboot kreuz und quer über den See fahren lassen. Das hat uns sehr viel Spaß gemacht und war ein Highlight unserer Myanmar-Reise. Man muss in Kauf nehmen, dass es inzwischen jede Menge anderer Touristen gibt. In Nyaung Shwe, der Stadt am See, gibt es große Hotelbauten.

Auf dem See leben 8000 Menschen verteilt auf 200 Dörfer und 100 Klöster gebaut in Pfahlbauweise. Insgesamt leben 70.000 Intha (Menschen des Sees) auf und am See.

Um die Dörfer erstrecken sich schwimmende Gärten, die schwimmenden Beete sind ca. 2m dick, der See ist bis zu 4m tief.

Es gibt da noch die "berühmten" Langhalsfrauen. Unser Guide konnte nicht verstehen, dass wir uns weigerten das anzuschauen. Die jungen Mädchen müssen den Quatsch mitmachen, weil es Einnahmen durch den Tourismus generiert.

 

 

Kalaw

 

Diesen Ort und das wunderbare kleine Hotel am Berg haben wir total genossen und sind 4 Nächte geblieben.

Beeindruckend war die wunderbare Tour mit Maung Lan einem 36jährigen Guide, der spezialisiert ist auf "Traditional Food und Medicine Walking". Seine Lebensgeschichte, u.a. lebte er 12 Jahre als Mönch, ist nicht nur verwoben mit der Entwicklung des Landes, der Region und den Menschen, denen wir unterwegs begegneten. Er konnte uns das auch sehr reflektiert näherbringen. Das machte diesen Tag zu einem ganz besonderen Tag unserer Reise.

 

 

 

Yangon, die ehemalige Hauptstadt

 

Die neue Hauptstadt Naypyidaw besucht kein Tourist, sie ist eine mit gigantischen Mitteln geschaffene künstliche Geisterstadt.

Nach 2 Tagen hatten wir genug von Yangon gesehen. Wir hatten das Hotel so gewählt, dass wir die Innenstadt zu Fuß erkunden konnten, aber die schwüle Hitze und der Verkehr setzten uns ganz schön zu. Wir hatten allerdings auch sehr heiße Tage erwischt.

 

 

 

Mawlamyine / Mawlamyaing

 

Der Reiz der viertgrößten Stadt Myanmars hat sich uns erst auf den zweiten Blick erschlossen. Die Lage an dem breit und träge dahinfließenden Saluen-River, die sehr schöne Pagode auf dem mitten in der Stadt gelegenen Sunset-Hill und angenehme Restaurants und Cafes, oftmals mit Flußblick.

 

 

 

Mit dem Boot von Mawlamyine nach Hpa-an

 

In Myanmar haben wir das Reisen mit dem Boot für uns entdeckt. Wir haben die Langsamkeit und Möglickeit genossen, das Leben der Menschen vom Fluß aus zu betrachten. Leider gab es diesen Tag keine Sonne für die Fotos, trotzdem war es ein Genuß langsam den Saluen-River hochzutuckern.

Anfangs waren uns aber etwas unbehaglich zu Mute, das wacklige Boot mit den 2 Plastikstühlen und der Kurs führte auf einen Nebenarm des Flusses, der lt. Maps in einer Sackgasse enden sollte. Unser netter Bootsführer beteuerte immer wieder, dass das der Weg zu einem Kloster sei, am Steg würde dann ein Freund mit einem Mopedtaxi auf uns warten und uns in wenigen Minuten dahin bringen. Ich summte ganz entspannt "Freedom's just another word for nothin' left to lose" und es half, wir hatten eine sehr schöne Tempeltour ;)

 

 

 

Hpa-an und Umgebung

 

Hpa-an hat sich von einem Geheimtipp zu einer von Backpackern gut besuchten kleinen Stadt gemausert. Auch das Umland ist sehr attraktiv. Leider hatten wir nur noch einen Tag zur Verfügung, denn unser Vorhaben auf dem Landweg durch die Berge zur thailändischen Grenze, die Grenzüberquerung zu Fuß zu machen und dann mit dem Bus nach Bangkok zu fahren, war doch recht zeitaufwändig.

 

 

 

Fuji X100F

And last but not least, will ich euch meine kleine Reisebegleiterin vorstellen, die Fuji X100F, eine kleine Kamera mit einer umwerfenden Bildqualität. Und ungemein praktisch für das Rucksackreisen und wenn es darum geht Menschen näher zu kommen.